Beschreibung
Im Untertitel der DVD findet sich die Jahresangabe „1988 bis 2003“. Dafür gibt es eine ganz simple Erklärung. Denn 1988 wechselte die Band aus Athens, im US-Bundesstaat Georgia, vom unabhängigen Label IRS zum Majorkonzern Warner. Waren Videos, von denen R.E.M. zuvor durchaus einige veröffentlicht hatten, bis dato vor allem die Arbeit von befreundeten Filmstudenten oder angehenden Filmemachern, so sollte sich das mit der Vertragsunterzeichnung bei Warner ändern. So wünschenswert es auch wäre, die ästhetisch höchst interessanten Clips jener früher Jahre ebenfalls auf einer DVD zu versammeln, die vorliegende DVD bietet ausschließlich die Videos der späten Jahre. Die allerdings haben es in sich. Denn ausgestattet mit dem nötigen Kleingeld entstanden regelrechte visuelle Kunstwerke, die dem Genre Musikvideo noch einmal neue Impulse gaben, nachdem es im MTV-Zeitalter zu einem austauschbaren Massenmedium geworden war. Denn Clips wie „Losing My Religion“ oder „Everybody Hurts“ hatten etwas Rätselhaftes. Die hier verwendete Bildersprache entzog sich leichter Entschlüsselung. So streiten die Experten noch immer, in welcher Beziehung die Bilder von wartenden Menschen im Autobahnstau bei „Everybody Hurts“ zum Song stehen, aber die Szenen haben sich festgefressen im kollektiven Pop-Gedächtnis. Das gilt auch für einen Großteil der hier versammelten Clips, wobei besonders das düstere „E-Bow The Letter“ mit Patti Smith und die rückwärts ablaufenden Zeitlupenbilder von „All The Way To Reno“ in Erinnerung bleiben. Warum allerdings fünf Clips als „Bonusvideos“ bezeichnet werden, ist so rätselhaft wie die R.E.M. -Symbolik selbst, denn es handelt sich dabei um die ganz regulären Clips. Als echte Zusatzfeatures gehen da schon eher die Ausschnitte von einem R.E.M.-Auftritt auf dem Trafalgar Square in London durch.
R.E.M.